2G-Netzwerke weisen Sicherheitslücken auf

Bei seiner Einführung 1991 bedeuteten 2G-Netzwerke einen Quantensprung in der Mobilfunktechnik. Der 2G-Mobilfunkstandard wird bis heute genutzt. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass Netzwerke, der 2. Generation schwerwiegende Sicherheitslücken aufweisen – auch für moderne Smartphones.

Wie werden 2G-Netzwerke ausgenutzt?

2G hat inzwischen über 30 Jahre auf dem Buckel und es folgt derzeit die Einführung der bereits 5. Generation. Damit wurde 2G bereits zum dritten Mal überholt. Obwohl die 2G-Netzwerke grundsätzlich immer noch ihren Zweck erfüllen, weisen sie aus heutiger Sicht leider auch einige Sicherheitslücken auf.

So können Hacker die Verschlüsselung von 2G-Verbindungen in Echtzeit knacken. Diese könnten dann verschickte Textnachrichten oder auch Anrufe abfangen. Darüber hinaus gibt es in 2G-Netzwerken keine Authentifizierung der Funkmasten. Das bedeutet, dass sich Dritte als Funkmasten ausgeben können, und Smartphones sich dann ahnungslos mit diesem Netz verbinden. Dieses Schlupfloch wird von Behörden genutzt, um Flüchtige zu verfolgen. Theoretisch können aber auch Kriminelle diese Schwachstelle ausnutzen. Die neueren Mobilfunkstandards lassen eine so leichte Infiltration nicht mehr zu. Allerdings können Hacker mit Hilfe von Downgrade-Angriffen, in denen sie Geräte zum Umstieg auf ein 2G-Netzwerk bringen, immer noch in Smartphones eindringen, solange diese Zugriffe auf 2G zulassen.

Android 12 mit Option zur Deaktivierung

Google gibt in seinem neuen Smartphone-OS Android 12 nun Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, die Verbindung mit 2G-Netzwerken zu deaktivieren. Damit sollen Smartphones wesentlich sicher werden. Allerdings werden nicht alle Mobiltelefone, die Android 12 unterstützen, auch diese Option haben. So muss zusätzlich ein Update des Radio Hardware Abstraction Layer (HAL) durchgeführt werden. Dies ist allerdings nicht bei allen Smartphones möglich.

Verbraucherschützerinnen und -schützer fordern auch von Apple eine ähnliche Funktion für sein iOS. Selbst wenn Userinnen und User selbst einstellen, dass sie sich lediglich mit 3G-, 4G- oder 5G-Netzwerken, kann es sein, dass sich ihr Smartphone bei kurzen Verbindungsunterbrechungen mit einem 2G-Netzwerk verbindet. Auch wenn die Verbindung dann zum höheren Netzwerk wieder bestehen würde, dauert es einige Augenblicke, bis das Handy wieder umschaltet – genug Zeit für Angreifer, um in die Übertragung einzudringen. Leider ist man allerdings selbst mit Option auf 2G-Blockierung manchmal gezwungen, auf die alten Netze zurückzugreifen. So ist in Deutschland die Netzabdeckung bei manchen Anbietern noch nicht hoch genug, sodass mancherorts zwar im Internet über 4G gesurft werden kann, aber dass 2G-Netzwerk weiterhin für Telefonie notwendig ist.