Bitcoin-Kurs im freien Fall

Der Preis der Kryptowährung Bitcoin ist in den letzten stark zurückgegangen. Mit dem Bitcoin-Kurs fielen ebenfalls die Preise vieler anderer Coins, darunter die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum. Hier erfahren Sie, wie es zum Kursverfall kam und welche Auswirkungen dieser haben könnte.

Bitcoin und Ethereum brechen ein

Seit seinem Rekordhoch im November 2021 mit 69.000 US-Dollar ging der Preis für die Kryptowährung stetig über die darauffolgenden Wochen zurück. Dieser Trend spitzte sich in den letzten Tagen zu und erreichte am Samstag den 22. Januar 2022 seinen Tiefpunkt, als der Bitcoin-Kurs bei nur mehr rund 34.000 US-Dollar lag. Zwar kletterte der Preis in den folgenden Stunden wieder nach oben, aber derzeit ist absolut ungewiss, in welche Richtung der Markt gehen wird. Auch die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum erfuhr einen tiefen Fall: Vom Rekordhoch Ende November mit 4.360 US-Dollar ging der Preis auf fast die Hälfte am vergangenen Samstag zurück (rund 2.500 US-Dollar).

Staatliche Eingriffe nehmen zu

Derzeit wird viel spekuliert, was den starken Rückgang des Bitcoin-Kurses und anderer Kryptowährungen ausgelöst hat. Ein Grund soll Druck seitens vieler Staaten auf die dezentralisierten Währungen sein. So zieht die russische Zentralbank zurzeit in Erwägung, die Nutzung und Schürfung von Kryptowährungen zu verbieten. Bereits im vergangenen September verbot China den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen.

Die US-Zentralbank Federal Reserve will zudem bald die Zinsen anheben, um der derzeit hohen Inflation des US-Dollars beizukommen. Dies dürfte Risikoanlagen für amerikanische Investoren in Zukunft etwas unattraktiver machen.

Grafikkarten-Markt von Bitcoin-Kurs abhängig

Zur Erstellung neuer Coins sind sowohl bei Bitcoin als auch bei den meisten anderen Kryptowährungen so genannte Miner notwendig. Diese lösen mit Hilfe von Hochleistungsrechnern Kalkulationsaufgaben, womit einerseits neue Coins ausgeschüttet werden und andererseits vergangene Transaktionen bestätigt werden. Für diese Rechenaufgaben belohnt das System Miner ebenfalls mit einem Anteil von Coins. Bei den größten Kryptwährungen ist für die Lösung dieser Kalkulationsaufgaben eine immense Rechenpower notwendig, was in den vergangenen Jahren für hohe Preise auf dem Hardware-Markt gesorgt hat. Insbesondere Hochleistungsgrafikkarten sind gefragt bei Minern. Durch den sinkenden Ethereum- und Bitcoin-Kurs wird es nun für manche von ihnen nicht mehr lukrativ sein, die Rechenpower für das Schürfen zu nutzen. In der Folge könnte es zu einer rückläufigen Nachfrage und damit günstigeren Preisen kommen. Darüber hinaus bringen Intel und andere Wettbewerber spezielle Mining-Maschinen auf den Markt, was den Grafikkarten-Kurs weiter sinken lassen dürfte.