Hacker-Angriffe auf SWIFT

Egal ob beim Austausch von Informationen via Telefonkonferenz oder von materiellen Gütern mittels konventionellem Transport – der Schutz der Ware hat immer höchste Priorität.

Der Schutz von Daten und Systemen ist ein ständiger Kampf zwischen Hackern und Sicherheitsexperten. Das bei diesem Kampf die „gute Seite“ immer wieder unterliegt, musste das weltweit führende Zahlungssystem SWIFT in den vergangenen Monaten schmerzlich feststellen.

Hauptsächlich asiatische Länder betroffen

Bereits im Februar hoben Hacker laut der Deutschen Wirtschaftsnachrichten mit Hilfe eines Virus 950 Mio. US-Dollar vom Konto der Zentralbank von Bangladesch ab. Der Großteil der Transaktionen konnte gestoppt werden, aber die Hacker konnten immerhin 81 Mio. US-Dollar erbeuten. Im Zuge der Ereignisse kündigte die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication ein umfassendes Update an, um die Sicherheitslücken in ihrem System zu schließen.

Dieser spektakuläre Raub sollte nicht der letzte bleiben. Im Verlauf der letzten Monate kam es laut Financial Times erneut zu zahlreichen ähnlichen Angriffen, von denen einige erfolgreich waren. Genaue Details, wie etwa die erbeuteten Geldmengen, sind jedoch bislang unbekannt. Die Opfer der Hacker waren hauptsächlich Banken, die über unzureichende Sicherheitssysteme verfügten. Die betroffenen Geldinstitute stammen aus Vietnam, den Philippinen und Ecuador. Um die Angriffe abzuwehren, wurde ein Team aus Sicherheitsexperten von SWIFT und Spezialisten des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems und Fox-IT, der größten IT-Sicherheitsfirma Europas, gebildet.

Konkurrenz aus China und Russland

Mit über 11.000 beteiligten Banken ist SWIFT die größte Organisation seiner Art. Im Jahr 2015 wurden mehr als 6,1 Milliarden Transaktionen über SWIFT durchgeführt. Dank seiner Vormachtstellung, kann die die Organisation ebenfalls als politisches Druckmittel gebraucht werden. So wurden die iranischen Banken im März 2012, als der Konflikt um das Atomprogramm des Landes seinen Höhepunkt erreichte, vom System abgeschnitten. Im Februar 2016 wurden einige Banken wieder aufgenommen.

Um die Landeswährung zu stärken, führte China sein eigenes Zahlungssystem, CIPS, im Oktober 2015 ein. Auch Russland kündigte im Jahr 2015 an, ein neues System auf den Markt zu bringen. Diese Konkurrenz erhöht zusätzlich den Druck auf SWIFT.