Bitcoins – das Zahlungsmittel der Zukunft?

Bitcoins erlebten in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg und weltweite Aufmerksamkeit. Die digitale Währung ist auf Peer-to-Peer-Anwendung ausgelegt – der Zahlungsverkehr findet ohne Mittelsmänner wie Banken oder Onlinedienste statt. Der gewählte Betrag wird einfach von einem Benutzer auf das Konto, das Bitcoin-Wallet, eines Anderen überwiesen – schnell und diskret. Tatsächlich dauert eine Überweisung nur 10 Minuten, egal an welchem Ort sich Empfänger und Sender befinden.



Die Geldschöpfung von Bitcoins findet mit Hilfe so genannter Miner statt. Diese stellen die Rechenleistung ihrer Endgeräte zur Verfügung, um neue Bitcoins zu erstellen und gleichzeitig einen Teil der Transaktionen zu bestätigen. Für diese Rechenleistung werden extrem schnelle und leistungsstarke Rechner benötigt. Aufgrund der steigenden Anzahl an Transaktionen und Menge an Bitcoins, die im Umlauf sind, wird beim Mining inzwischen auch eine stetig steigende Leistung verlangt, wodurch sich die Geldschöpfung selbst reguliert.

Missbrauch der Währung

Dies ist gleichzeitig einer der größten Kritikpunkte an der Onlinewährung. Genauso wie viele andere Anwendungen im Internet, die die Privatsphäre der Nutzer schützen sollen, wird sie häufig für kriminelle Machenschaften missbraucht. Bitcoins sind mittlerweile die erste Wahl, wenn auf Onlinemarktplätzen Drogen, Waffen und kriminelle Dienstleistungen – bis hin zu Auftragsmorden – gehandelt werden, da der Zahlungsverkehr nicht zurückverfolgt werden kann. So gibt es zwar eine gewisse Transparenz, da alle getätigten Zahlungen für jeden einsehbar sind. Dies gilt aber nicht für die Identität des Zahlungsempfängers oder des Senders.

Chancen für Unternehmen

Die Währung sollte auf dieses Problem jedoch nicht reduziert werden, da sie eine Reihe an Chancen für Verbraucher und Unternehmen zugleich bietet. Die Peer-to-Peer-Anwendung macht den Zahlungsverkehr speziell für den Handel unter Privatpersonen attraktiv und schützt die Akteure vor Betrug. Es ist nicht möglich mit den derzeitigen technischen Mitteln Bitcoins zu fälschen (Stand: 2016). Auch sind einmal getätigte Zahlungen nicht mehr rückgängig zu machen, womit das System einen guten Verkäuferschutz im Onlinehandel bietet.

Unternehmen können durch die Einführung der Währung Kosten sparen, da die Gebühren wesentlich geringer ausfallen als wenn der Zahlungsverkehr über Banken abgewickelt wird. Darüber hinaus können Firmen durch das Anbieten von Bitcoin-Zahlungen ganz neue Zielgruppen ansprechen. Außerdem ist die Währung grundsätzlich unabhängig von jeglicher staatlichen Währung und damit nicht an die Konjunktur einer Nation gebunden.

Nachteile von Bitcoins

Die Unabhängigkeit ist aber gleichzeitig auch eine der größten Schwächen des Zahlungsmittels. Bei seiner Einführung im Jahr 2010 lag der Preis für einen Bitcoin bei unter 10 Dollar. Später stieg der Wert der Währung im Oktober 2013 von 100 US-Dollar auf ganze 1100 US-Dollar im Dezember an. Danach fiel er in den Folgemonaten wieder auf 750 US-Dollar pro Bitcoin. Dieser Abwärtstrend setzte sich fort. Zur Zeit befindet sich die Währung mit rund 580 US-Dollar wieder auf einem Hoch.

Abgesehen von den Kursschwankungen besitzt das Zahlungsmittel einen weiteren großen Nachteil: Der Schutz des Bitcoin-Wallets hängt vom Nutzer selbst ab. Das Konto wird auf Smartphone, Rechner oder externer Festplatte gespeichert und ist deshalb empfindlich für Angriffe von Hackern. Ein Verlust des Geldes droht auch, wenn das Speichergerät beschädigt wird.

Bei richtiger Handhabung kann die Währung jedoch definitiv effizient und sicher eingesetzt werden, um Zahlungen über das Internet abzuwickeln. Da die Bedeutung von Onlineüberweisungen im Alltag immer weiter zunimmt, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch der Markt für Bitcoins noch weiter anwachsen wird.