Rekordschäden durch Cyberangriffe 2019

Eine neue Studie von Bitkom gibt Aufschluss über Attacken aus dem Netz auf deutsche Unternehmen. Das Problem wird zunehmend schlimmer – mit mehr als 100 Milliarden Euro kam es zu Rekordschäden durch Cyberangriffe 2019.

Schadenssumme fast verdoppelt

Bitkom hat in ihrer Studie verantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 1.070 deutschen Unternehmen verschiedener Größen befragt, wobei alle Branchen berücksichtigt wurden. Erschreckend: Die Anzahl der Angriffe nahm stark zu. 2015 und 2017 waren nur knapp über die Hälfte der befragten Unternehmen von Cyberattacken betroffen und rund ein Viertel vermutlich betroffen. 2019 sind drei von vier deutschen Firmen betroffen; 13 Prozent wurden vermutlich Opfer eines Angriffs.  Diese Entwicklung führte 2018 und 2019 zu gigantischen Verlusten durch Cyberangriffe. Insgesamt beläuft sich die jährliche Schadenssumme auf über 100 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2016 und 2017 waren es lediglich rund 55 Milliarden Euro pro Jahr.

Täter sind häufig Einzelpersonen

Trotz der stetig wachsenden Bedrohung durch Hacker machen analoge Diebstähle und Manipulationen immer noch den größten Anteil aus. So waren 32 Prozent der Befragten von Diebstahl von IT- oder Telekommunikationsgeräten betroffen (16 Prozent vermutlich betroffen). Analoges Social Engineering kam am zweithäufigsten vor. 22 Prozent waren erwiesenermaßen und 24 Prozent vermutlich betroffen. Die seltenste Angriffsart war das Abhören von Besprechungen oder Telefonkonferenzen. Hiervon waren lediglich knapp 10 Prozent betroffen (19 Prozent vermutlich betroffen).

Die Ziele der Datendiebe waren laut diesjähriger Befragung am häufigsten Kommunikationsdaten wie zum Beispiel E-Mails (46 Prozent). Dies zeigt eine deutliche Veränderung zu 2017 als der erste Platz mit 62 Prozent von unkritischen Business-Informationen belegt wurde. Dafür interessierten sich nurmehr 34 Prozent 2018/2019. Den dritten und vierten Rang belegten bei der aktuellen Studie Finanz- (26 Prozent) und Mitarbeiterdaten (25 Prozent).


Grafik: Bitkom

Hinter den Angriffen stecken in den häufigsten Fällen Privatpersonen oder Hobby-Hacker (38 Prozent). Den zweiten Rang belegen ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen mit 33 Prozent. Organisierte Banden machen nur rund ein Fünftel der Angriffe aus.