Social Distancing: So bekämpfen wir gemeinsam das Coronavirus

In der vergangenen Woche überschlugen sich die Ereignisse rund um die Coronavirus-Pandemie. Innerhalb weniger Tage stieg die Zahl der bestätigten Infizierten in Europa rasant an – gleichzeitig griffen Politikerinnen und Politiker in ganz Europa zurecht zu verschärften Maßnahmen. Das Gebot der Stunde: Social Distancing.

Aktuelle Maßnahmen in Deutschland

Deutschland – wie auch Frankreich und Spanien – erfuhr in den letzten Tagen einen starken Zuwachs an COVID-19-Erkrankten. In der Bundesrepublik werden zwar viele Regelungen vom Bund vorgegeben, aber die Länder entscheiden häufig selbst wann welche Maßnahmen durchgeführt werden. So werden in Bayern bereits heute ausnahmslos alle Schulen und Kitas geschlossen – in Berlin wird eine vollständige Schließung aller Jahrgangsstufen erst morgen stattfinden.

Landesweite Schulschließungen sollen eine weitere Ausbreitung über Kinder, welche bei einer Infektion häufig gar keine oder kaum Symptome aufweisen, verhindern. Problematisch: viele Eltern können entweder nicht im Homeoffice arbeiten, oder sind in einer Branche tätig, in der derzeit kein Urlaub genommen werden kann – etwa Pflegefachkräfte oder Polizistinnen und Polizisten. Hinzu kommt, dass die Großeltern, die sonst häufig in solchen Situationen aushelfen, von den Kindern ebenso ferngehalten werden sollten, da sie sich sonst an ihren Enkeln anstecken könnten. Aus diesem Grund gestaltet sich die komplette Schließung der Bildungseinrichtungen in kurzer Zeit als sehr schwierig.

Wie funktioniert Social Distancing?

Fakt ist: der Ausbruch in Deutschland kann nicht mehr verhindert werden. Dazu sind die Infektionsketten bereits zu lang und nicht mehr nachvollziehbar. Stattdessen gilt es, die Ausbreitung zu verlangsamen. Userinnen und User rufen im Netz mit #FlattentheCurve dazu auf. Eine weniger steile Infektionskurve verhindert schreckliche Zustände, wie sie in Italien eingetreten sind. Menschen vor Ort sprechen von einem Tsunami, der über sie hinweggefegt ist. Die schiere Zahl an schweren Fällen in kurzer Zeit hat das Gesundheitssystem komplett überlastet und ist ebenso die Hauptursache für eine viel höhere Todesrate als in anderen Ländern.

Hier kommt das Social Distancing ins Spiel: Bürgerinnen und Bürger in Deutschland – und überall auf der Welt – sollen in den nächsten Wochen ihr öffentliches und privates Leben soweit es geht zurückschrauben. Das bedeutet, nur noch unter Leute zu gehen, wenn dies notwendig ist – etwa beruflich, zum Einkaufen von Lebensmitteln oder Medikamenten und für Arztbesuche. Alle anderen Aktivitäten sollen nach Möglichkeit unterlassen werden. Selbstverständlich kann noch das Haus für einen Spaziergang oder zum Joggen verlassen werden, aber dabei sollte – neben den anderen Verhaltensregeln – immer ein Sicherheitsabstand von zwei Metern zu anderen Personen gehalten werden. Um mit Familie, Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben, sollte man lieber auf Videochats oder Telefonate zurückgreifen.