Deutsche Importpreise auf Rekordhoch

Die Kosten für Einfuhren in die Bundesrepublik sind auf ihrem höchsten Stand seit Jahrzehnten. Hier erfahren Sie, was der Grund für die hohen Importpreise ist und welche Folgen sie für Verbraucher und Unternehmen haben.

Hohe Energiekosten

Bereits im Juli stiegen die Importpreise in Deutschland um 15 Prozent. Im August kam es daraufhin zum Rekordanstieg: Im Vorjahresvergleich kam es zu einer Steigerung von 16,5 Prozent. Dies ist laut Statistischem Bundesamt die stärkste Zunahme seit 40 Jahren. Damals im September 1981 stiegen die Einfuhrpreise aufgrund der zweiten Ölkrise um 17,4 Prozent im Vergleich zum September 1980.

Auch bei der jetzigen Erhöhung der Importpreise sind Energieträger der Hauptauslöser. So waren die Kosten für Einfuhren von Treibstoffen im August 2021 93,6 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Dabei ist vor allem der Preis für Erdgas außerordentlich gewachsen. Dieser lag 177,5 Prozent höher als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Bei Erdöl kam es zu einer Preissteigerung von 63,6 Prozent. Der Grund für die Preisexplosion am Brennstoffmarkt ist eine Kombination aus erhöhter Nachfrage und geringerem Angebot. So zog der Bedarf an Erdöl und -gas in vielen Ländern durch die Erholung der Wirtschaft von der Coronakrise rasant an. Außerdem erschöpfen sich die während der Pandemie angesammelten Reserven schneller als erwartet, sodass es in den USA sogar bereits zu einer Angebotsknappheit kommt.

Folgen der Importpreise

Die höheren Importpreise in Deutschland sind weder für Unternehmen noch Verbraucher gute Nachrichten. So kam es im August im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls zu beträchtlichen Preissteigerungen bei elektrischem Strom sowie vielen Rohmaterialien wie Eisenerzen, Kunststoffen oder Holz (zwischen ca. 41 und 136 Prozent). Zudem erhöhten sich die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Laptops, allerdings in wesentlich geringerem Ausmaß (rund 12 und 6 Prozent).

Darüber hinaus stieg die Inflationsrate im vergangenen August auf ein Rekordhoch. Mit 3,9 Prozent war sie auf dem höchsten Stand seit 1993. Experten gehen davon aus, dass dieser Trend sich fortsetzen wird. Für die nächste Monaten gehen sie von einer Zunahme auf knapp 5 Prozent aus.