Messenger-Test: Stiftung Warentest vergleicht 30 Apps

Das unabhängige Vergleichsportal Stiftung Warentest hat seinen aktuellen Messenger-Test veröffentlicht. Die Ergebnisse der meisten Apps im Test sind dabei eher ernüchternd.

So lief der Messenger-Test ab

Stiftung Warentest testete zwischen November 2021 und Januar 2022 15 Messenger-Dienste, wobei jeweils die Android- und die iOS-Version untersucht wurde. Somit arbeitete sich das Vergleichsportal durch insgesamt 30 Apps. Diese wurden anhand von drei Kategorien miteinander verglichen: Funktionen (35 Prozent), Einrichtung und Nutzung (35 Prozent) sowie Schutz der Privatsphäre (30 Prozent).

Bei der ersten Kategorie, Funktionen, prüfte das Test-Team etwa, in welchem Umfang sich inkludierte Funktionen wie das Senden von Medien-Dateien oder (Video-)Telefonate nutzen lassen und wie gut deren Umsetzung ist. Auch die Vielfalt von Emojis und Stickern sowie Zusatzfunktionen wie das Lesen von QR-Codes prüfte Stiftung Warentest in dieser Kategorie.

In der zweiten Testkategorie, Einrichtung und Nutzung, untersuchte man unter anderem den Ablauf und die Benutzerfreundlichkeit der Anmeldung und Installation der Messenger-Apps. Auch allgemeine Einstellungen und technische Vielseitigkeit fielen in diese Kategorie.

In der dritten Kategorie im Messenger-Test, Schutz der Privatsphäre, beschäftigte man sich mit allen Funktionen rund um den Datenschutz. Dies umfasste etwa Zugangssicherheit der Accounts, Verschlüsselungen sowie Mängel in der Datenschutzerklärung.   

Signal ist Testsieger

Generell war das Urteil von Stiftung Warentest im Messenger-Test eher ernüchternd. Insbesondere die Datenschutzerklärung wies bei nahezu allen Messengern Mängel auf. Immerhin: Rund die Hälfte der getesteten Dienste verfügte über voreingestellte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Chats. Bei drei weiteren kann man diese für Chats individuell aktivieren. Dazu gehören die beliebten Apps Facebook Messenger, Skype sowie Telegram. Die Schlusslichter in dieser Kategorie wiesen gar keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf, sodass Chatnachrichten ungeschützt auf den Servern der Unternehmen lagern.

Am besten schnitt die Open-Source-App Signal ab. Der Messenger wird schon seit langem von Cybersecurity-Experten empfohlen. Auch sind beispielsweise Mitglieder der Europäischen Kommission angehalten, diesen in der Kommunikation zu verwenden. Im Messenger-Test der Stiftung Warentest war Signal zwar Testsieger, aber erhielt dennoch nur die Note „gut“. So soll auch der beste Messenger im Test erhebliche Mängel in seiner Datenschutzerklärung aufweisen. Dennoch sei Signal die bessere Alternative zum internationalen Marktführer WhatsApp.