Wie läuft die Corona-Digitalisierung?

Die derzeitige Lage hat in vielen Lebensbereichen zum Umdenken gezwungen – sei es die Speisekarte per QR-Code im Restaurant, Distance-Learning an den Schulen oder die Umstellung auf Homeoffice in vielen Betrieben. Doch wie genau sah die Entwicklung der Corona-Digitalisierung in Deutschland aus und wie könnte sie sich in Zukunft auswirken? 

Starker Bedeutungszuwachs seit Beginn der Pandemie

Der Digitalverband Bitkom führte zur Thematik eine repräsentative Umfrage durch. In der Studie wurden 650 Unternehmen verschiedener Größe (ab 20 Mitarbeitern) aus allen Branchen befragt. Dabei gaben 84 Prozent der Befragten an, die Digitalisierung habe in ihren Unternehmen durch Corona an Bedeutung gewonnen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sieben von zehn Unternehmen annehmen, dass Firmen, die bereits vor der Pandemie ihre Geschäftsbereiche digitalisiert haben, die Krise nun besser meistern. Dies ist selbstverständlich ein Grund für viele, den digitalen Wandel in ihrem Unternehmen voranzutreiben. Dazu gehört etwa der Kauf neuer Software (75 Prozent der Befragten) oder Hardware (70 Prozent). 58 Prozent entwickelten eine digitale Infrastruktur mit Hilfe von VPN-Zugängen oder planen dies in der Zukunft.

Anpassung ans Homeoffice

Viele Betriebe passten im Zuge der Corona-Digitalisierung ihre Unternehmensabläufe komplett an die aktuellen Umstände an. 70 Prozent der Unternehmen ließen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten und 43 Prozent investieren in digitale Weiterbildung. Des Weiteren nutzen acht von zehn Unternehmen Videokonferenzen statt persönlichen Treffen; 79 Prozent nutzen Messenger-Tools wie Microsoft Teams oder Slack.

Aus dieser Studie lässt sich schließen, dass sich im Verlauf der Pandemie tatsächlich eine regelrechte Corona-Digitalisierung entwickelte. Diese wirkt sich nach wie vor auf die Strukturen in deutschen Unternehmen aus. So gaben 96 Prozent der Befragten an, dass ihre Digitalisierungsmaßnahmen darauf ausgerichtet sind, ihre Unternehmen arbeitsfähig zu halten. Des Weiteren sehen 59 Prozent der Unternehmen ebenfalls die Krise als Möglichkeit, um den lange aufgeschobenen Strukturwandel endlich in die Tat umzusetzen. So wird die Pandemie sicherlich die Prozesse in deutschen Unternehmen nachhaltig prägen und lässt hoffen, dass manche dadurch sogar stärker aus der ihr treten als zuvor.